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Der Arbeitsvertrag – Befristung, Form und zulässige Inhalte im Überblick

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Arbeitsvertrag
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Geprüft von Paul Krusenotto

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Das Wichtigste zum Thema „Arbeitsvertrag – Befristung, Form und zulässige Inhalte im Überblick“

  • Definition: Ein Arbeitsvertrag ist ein Vertrag zwischen einem Arbeitgeber und einem Arbeitnehmer, der die Bedingungen der Beschäftigung regelt. 
  • Schriftlicher Arbeitsvertrag: In Deutschland besteht keine gesetzliche Verpflichtung, den Arbeitsvertrag schriftlich abzuschließen, es empfiehlt sich jedoch, dies zu tun. 
  • Probezeit: Eine Probezeit von maximal sechs Monaten kann vereinbart werden. In dieser Zeit können Arbeitgeber und Arbeitnehmer grundsätzlich mit einer kürzeren Kündigungsfrist kündigen. 
  • Kündigung: Der Arbeitsvertrag enthält regelmäßig eine Regelung zur Kündigung. Sollte keine abweichende Regelung enthalten sein, gelten die gesetzlichen Kündigungsfristen, die je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses variieren. 
  • Arbeitszeugnis: Arbeitnehmer haben Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Der Arbeitgeber ist bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses verpflichtet, ein wohlwollendes Zeugnis auszustellen. 
  • Tarifvertrag: Wenn ein Tarifvertrag gilt, können die Bedingungen des Arbeitsvehältnisses abweichen. 


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Grundlage eines Arbeitsverhältnisses ist stets der Arbeitsvertrag. Sobald sich die Unterschriften von Arbeitgeber und Arbeitnehmer unter selbigem befinden, ist dies in der Regel ein Grund zum Feiern. Doch bei vielen stehen auch nach Unterschreiben des Vertrags noch einige Fragen im Raum. Was ist zu beachten bei einem befristeten Arbeitsvertrag? Wie oft kann man einen befristeten Vertrag verlängern? Ist ein unbefristeter Arbeitsvertrag gut? Diese und einige weitere wichtige Fragen zu Arbeitsverträgen wollen wir im Folgenden einmal genauer beleuchten.  

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Was ist ein Arbeitsvertrag?

Ein Arbeitsvertrag entsteht immer dann, wenn sich jemand mit Rechtsbindungswillen im Dienst eines anderen zur Leistung weisungsgebundener, fremdbestimmter Arbeit in persönlicher Abhängigkeit verpflichtet.  Solch ein Vertrag ist immer für beide Seiten verbindlich. Der Vertrag enthält die Rechte und Pflichten beider Vertragspartner, also des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers. Arbeitgeber verpflichten sich im Arbeitsvertrag hauptsächlich dazu, ihre Mitarbeiter zu vergüten und Arbeitnehmer die geforderte Arbeitsleistung zu erbringen. Ein Arbeitsvertrag für geringfügig Beschäftigte, also Arbeitsverträge von Minijobbern, unterscheiden sich hierbei von dem Arbeitsvertrag für Angestellte.

Wie wichtig ist der Arbeitsvertrag?

Wenn man einen Blick ins Gesetz wirft, wird deutlich, dass keine rechtliche Verpflichtung zum Vertragsschluss besteht. Wo ist der Arbeitsvertrag gesetzlich geregelt? Die §§ 622 ff. BGB regeln den Arbeitsvertrag als Unterfall des Dienstvertrags. Eine Schriftform ist beim Vertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eigentlich nicht vorgeschrieben. Folglich kann man einen Arbeitsvertrag (BGB) sogar mündlich vereinbaren. In aller Regel dient die Schriftform jedoch der Festlegung der wichtigsten Vertragsinhalte. Beispielhaft zu nennen seien hierbei Lohn, Arbeitsleistung und Arbeitszeit.   

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Wie kommt ein Arbeitsvertrag zustande?

Ein Arbeitsvertrag kommt durch die Willenserklärungen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer zustande. Diese Willenserklärung muss keinesfalls immer schriftlich sein, sondern kann auf verschiedene Arten und Weisen abgegeben werden: Beide Vertragspartner unterzeichnen einen schriftlichen Arbeitsvertrag. Beide Parteien einigen sich per Mail darauf, dass sie ein Arbeitsverhältnis eingehen wollen. Es wird ein mündlicher Arbeitsvertrag geschlossen. Der Arbeitnehmer bietet dem Arbeitgeber an, für ihn zu arbeiten. Der Arbeitnehmer antwortet zwar nicht, aber erscheint zum vorgeschlagenen Zeitpunkt im Betrieb und beginnt mit der Arbeit auf (konkludentes Handeln). Wenn Sie mehr über das Zustandekommen des Arbeitsvertrages wissen wollen, klicken Sie hier.

Was muss im Arbeitsvertrag stehen?

Doch welche Punkte müssen im Arbeitsvertrag stehen? Ein normaler Arbeitsvertrag beinhaltet Regelungen zu den folgenden Punkten:

Doch was ist, wenn der Arbeitnehmer ins Rentenalter kommt? Ein Arbeitsvertrag ohne Rentenklausel ist heutzutage für Arbeitnehmer ein Segen. Dies gilt zumindest dann, wenn wir uns auch im hohen Alter noch fit fühlen und Spaß an unserem Beruf haben. Grundsätzlich kann ein automatisches Ausscheiden aus dem Arbeitsvertrag mit Erreichen des Rentenalters jedoch festgelegt werden. Auch die betriebliche Altersvorsorge kann so vereinbart werden. Hier kommt es jedoch auf die Schriftform an. 

Wer muss den Arbeitsvertrag unterschreiben?

Da es sich um einen Vertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer handelt, müssen beide Vertragsparteien de Arbeitsvertrag unterschreiben. In welcher Reihenfolge unterschrieben wird, spielt dabei keine Rolle. Allerdings ist es mittlerweile Gang und Gäbe, dass als erstes der Arbeitgeber unterschreibt. Dies soll in der Regel eine positive Signalwirkung entfalten. Nachdem Sie unterschrieben haben, können Sie nicht mehr vom Arbeitsvertrag zurücktreten. Allerdings ist eine Beendigung mittels Kündigung möglich. Hierfür müssen Sie eine schriftliche Kündigung einreichen. In der Regel beträgt die Frist hierbei vier Wochen zum 15. oder Ende des Monats.

Was passiert, wenn ich einen neuen Arbeitsvertrag nicht unterschreibe?

Selbstverständlich kann Sie Ihr Arbeitgeber nicht zum Unterschreiben eines neuen Vertrags zwingen. Sie müssen einen neuen Arbeitsvertrag nicht unterschreiben. Möglicherweise wird Ihr Arbeitgeber mit einer Änderungskündigung um die Ecke kommen, wenn Sie den Änderungsvertrag nicht unterschreiben wollen. Sollte dies der Fall sein, können Sie sich mit einer Kündigungsschutzklage wehren. 

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Was muss ich bei einem Arbeitsvertrag beachten?

So erfreulich Ihr neuer Job auch ist, so viel Obacht sollten Sie bei der Sichtung Ihres Arbeitsvertrags walten lassen. Nehmen Sie sich Zeit, bevor Sie Ihre Unterschrift unter den Vertrag setzen. Wichtig ist, dass im Vertrag die wichtigsten Punkte zu Ihrem Arbeitsverhältnis geregelt sind (s.o.). Sie benötigen arbeitsrechtliche Unterstützung? Nutzen Sie gern unser Formular zur kostenfreien Ersteinschätzung

Wie kann ich einen Arbeitsvertrag verhandeln?

Vor allem beim ersten Arbeitsvertrag ist die Freude über den neuen Job so groß, dass man sich häufig keine Gedanken über die Vertragskonditionen macht. Doch hier sollten Sie nicht Ihre Chancen verspielen. Sollte ein Arbeitsvertrag nicht Ihren Wunschvorstellungen entsprechen, sollten Sie unbedingt Bereitschaft zur Verhandlung zeigen. Denn einmal unterschrieben, lässt sich der Inhalt nur mittels Änderungsvertrag ändern. Um Ihren guten Ruf innerhalb des Unternehmens müssen Sie sich in aller Regel keine Sorgen machen. Erfahrene Arbeitgeber sind es nämlich gewohnt, einzelne Vertragskonditionen zu verhandeln. Verhandlungsgeschick können Sie in den Punkten Gehalt, Arbeitgeberleistungen, Arbeitszeiten, Erreichbarkeit sowie den Tätigkeitsbereichen unter Beweis stellen. Vielleicht ist es sogar möglich einen Arbeitsvertrag ohne Probezeit aufzusetzen? Auch mehr Urlaubstage verhandeln ist durchaus möglich.   

Welche Kündigungsfrist bei befristeten Arbeitsvertrag?

Grundsätzlich kann ein befristeter Vertrag nur gekündigt werden, wenn eine ordentliche Kündigungsmöglichkeit in den Vertrag eindeutig aufgenommen wurde. Andernfalls kann ein befristeter Vertrag nur aus wichtigem Grund und dann fristlos gekündigt werden. Ist eine Kündigung vertraglich vorgesehen, muss der Arbeitgeber die Kündigungsfrist bei befristeten Verträgen einhalten. Laut Gesetz liegt diese bei Arbeitsverträgen in den ersten zwei Jahren vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende . 

Wie oft darf ein befristeter Arbeitsvertrag verlängert werden?

Bei einer Befristung ohne Sachgrund kann ein Arbeitsvertrag innerhalb der 24 Monate höchstens dreimal verlängert werden. Die zweijährige Gesamtdauer darf aber auch mit der Verlängerung nicht überschritten werden. Ausnahme ist, nach diesen zwei Jahren liegt ein Sachgrund vor.

Wann wird ein befristeter Arbeitsvertrag automatisch unbefristet?

Mit Ende der Befristung wird das Arbeitsverhältnis im besten Fall als unbefristetes Arbeitsverhältnis fortgeführt. 

Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn der Vertrag mit einer weiteren Befristung verlängert wird. Dies ist allerdings nur möglich innerhalb von zwei Jahren und maximal dreimal, darüber hinaus nur wenn eine Befristung mit Sachgrund vorliegt. Das Verbot mehrfacher sachgrundloser Befristungen hat das Bundesverfassungsgericht in einem Beschluss vom 6. Juni 2018 bestätigt.

Welche Vorteile hat ein unbefristeter Arbeitsvertrag?

Selbstverständlich bringt eine unbefristete Anstellung viele Vorteile mit sich. Vor allem Arbeitnehmer, die aufgrund von Familie oder anderen finanziellen Verpflichtungen Planungssicherheit benötigen, profitieren hiervon. Schließlich muss man sich nicht regelmäßig Gedanken um eine neue Arbeitsstelle machen. In falscher Sicherheit sollte man sich aber auch in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis nicht wiegen. Schließlich gilt auch hier gesetzlich eine Kündigungsfrist von vier Wochen bis maximal sieben Monaten. 

Wann endet ein unbefristeter Arbeitsvertrag?

Für den Begriff unbefristet kann man alternativ auch „auf unbestimmte Zeit“ verwenden. Dies macht deutlich, dass es keinen festgelegten Zeitpunkt gibt, zu dem der Arbeitsvertrag enden soll. Aber kann man bei einem unbefristeten Vertrag gekündigt werden? Paragraph 622 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) besagt, dass dies grundsätzlich möglich ist. 

Wie sieht ein Arbeitsvertrag für Rentner aus?

Während früher feststand, dass mit Rentenalter auch der wohlverdiente Ruhestand beginnt, ist dies heutzutage nicht mehr in Stein gemeißelt. Grund hierfür ist, dass viele Arbeitsplätze nicht mehr körperlich fordernd sind und die gute Gesundheitsversorgung für immer mehr fitte Senioren sorgt. Für Rentner gibt es keine speziellen Arbeitsverträge. Hier kommt das gleiche Arbeitsrecht zur Anwendung wie bei allen anderen Arbeitnehmern auch. 

Welche Vereinbarung in einem Arbeitsvertrag ist rechtlich zulässig?

Ein Grundsatz des deutschen Zivilrechts ist die sogenannte Vertragsfreiheit. Diese ermöglicht es den Vertragsparteien, den Vertragsinhalt nach den eigenen Vorstellungen festzulegen. Allerdings hat auch diese Freiheit ihre Grenzen. Insbesondere Arbeitsverträge müssen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. So setzen beispielsweise Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen Vorgaben, an die sich die Parteien bei der Ausfertigung des Arbeitsvertrages halten müssen. Ein Abweichen von den Vorgaben aus Betriebsvereinbarung oder Tarifvertrag ist nur ausnahmsweise und nur zugunsten des Arbeitnehmers möglich. 

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Wie muss ein Arbeitsvertrag gekündigt werden?

Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses muss schriftlich erfolgen. Dabei können Sie einen Arbeitsvertrag per Email nicht kündigen. Paragraph 623 BGB schreibt eine Schriftform vor, das bedeutet eigenhändig im Original. Selbstverständlich können Sie auch als Arbeitnehmer kündigen. Doch die Kündigung der Arbeit ist nicht immer der lukrativste Weg, um aus dem Arbeitsverhältnis herauszukommen. Stattdessen können Sie den Arbeitsvertrag auflösen. Hierbei kommt ein Aufhebungsvertrag zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber in Frage. Ihr Arbeitgeber darf Sie allerdings keinesfalls zur Unterschrift eines solchen Vertrages zwingen. Anderenfalls können Sie den Aufhebungsvertrag in in Ausnahmefällen anfechten.

Wo Arbeitsvertrag prüfen lassen?

Wenn Sie Ihren Arbeitsvertrag widerrufen möchten, sollten Sie sich auf einen Experten verlassen. Gehen Sie deshalb immer zu einem Fachanwalt für Arbeitsrecht. Unsere Anwälte kümmern sich gerne um Ihre Belange. Dabei werfen wir nicht nur einen Blick auf Ihren Arbeitsvertrag, sondern unterstützen Sie im Falle einer Kündigung auch mit einer Kündigungsschutzklage. Sollten Sie einen einvernehmlichen Aufhebungsvertrag bevorzugen, handeln wir außerdem die besten Konditionen, zum Beispiel eine möglichst hohe Abfindung, für Sie aus. Um die mögliche Höhe Ihrer Abfindung zu erfahren, informieren Sie sich gerne auf unserer Abfindungsrechner Seite oder kontaktieren Sie uns über unser Formular zur kostenfreien Ersteinschätzung

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