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Umfrage zeigt: Deutschland mehrheitlich gegen uneingeschränkte Impfpflicht

Impfpflicht

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Berlin, 15. März 2021 – Bereits vor Zulassung der Impfstoffe im Kampf gegen Corona war die Diskussion über das Für und Wider einer möglichen Impfpflicht groß. Jetzt, da das Impfen in vollem Gange ist, spricht sich die Mehrheit der Bevölkerung gegen eine uneingeschränkte Impfpflicht aus, wie eine Umfrage der Kanzlei Chevalier für Arbeitsrecht unter 3.007 Befragten zeigt. 40,8 % der Gegner der generellen Impfpflicht befürworten allerdings eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie beispielsweise Beschäftigte in der Kranken- und Altenpflege sowie für medizinisches Personal.

Ältere Menschen sprechen sich mehrheitlich für eine Impfpflicht aus

Die Umfrage hat unter anderem ergeben, dass sich vor allem ältere Menschen für eine uneingeschränkte Impfpflicht aussprechen. Fast 40 % aller Befragten ab einem Alter von 67 Jahren sind für eine generelle Impfpflicht, während es in der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen nur rund 19 % sind. „Es war zwar zu erwarten, dass sich vor allem die Risikogruppe der über 67-Jährigen für eine uneingeschränkte Impfpflicht ausspricht. Aber dass der Unterschied zwischen ihnen und dem jüngeren Teil der Bevölkerung so groß ist, zeigt, dass noch viel Aufklärung über die Impfung nötig ist“, schlussfolgert Ashkan Saljoughi, Leiter der Kanzlei Chevalier. Annähernd einig sind sich die Befragten aller Altersgruppen in einem anderen Punkt: 65,7 % der 16- bis 24-Jährigen, 68,6 % der 25- bis 40-Jährigen und 61,2 % der 41- bis 66-Jährigen sind gegen eine uneingeschränkte Impfpflicht. Einzig in der Altersgruppe der über 67-Jährigen sprechen sich nur 52 % dagegen aus, was dem Trend entspricht, dass ältere Menschen für eine uneingeschränkte Impfpflicht sind.

Pressemitteilung Umfrage Impfpflicht

Impfpflichtgegner lassen sich bei Auszahlung eines Bonus impfen

Von allen befragten Angestellten, die grundsätzlich gegen eine Impfpflicht sind und kein Verständnis für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen haben, würden sich trotzdem 12,5 % impfen lassen, wenn sie dafür einen Bonus von ihrem Arbeitgeber bekommen. Dazu Saljoughi: „Damit ist der Anteil derer, die sich für eine kleine Finanzspritze den Corona-Impfstoff spritzen lassen würden, obwohl sie eine Impfpflicht nicht unterstützen, gar nicht so gering. Übrigens sind solche finanziellen Anreize in Form eines Impfbonus durch den Arbeitgeber rechtlich zulässig. Eine Impfpflicht dagegen darf der Arbeitgeber nicht aussprechen.“

Sanktionen von Arbeitgebern für Impfverweigerer

Würde der Arbeitgeber umgekehrt Sanktionsmaßnahmen gegen Impfverweigerer einführen, hätte die große Mehrheit dieser Befragten (93,3 %) kein Verständnis für solch ein Vorhaben. Insgesamt gaben 60 % aller Angestellten (sowohl Befürworter als auch Gegner einer Impfpflicht) an, dass sie Sanktionsmaßnahmen durch den Arbeitgeber nicht gutheißen würden. „Natürlich hat der Arbeitgeber ein großes Interesse daran, dass sich seine Mitarbeiter mehrheitlich impfen lassen. Aber solche Sanktionsmaßnahmen sind rechtlich nicht zulässig, erzeugen einen hohen Druck auf viele Arbeitnehmer und sind moralisch verwerflich.

Gemeinsam für die Gesellschaft

Besonders eindrucksvoll: Den größten Nutzen einer Impfung sehen diejenigen, die sich für eine Impfpflicht aussprechen, gar nicht in ihrem eigenen Schutz. 65,5 % aller Befürworter einer Impfpflicht sehen im Schutz der Gesellschaft den viel größeren Nutzen. „Viele Befürworter der Impfpflicht haben die Gesellschaft als Ganzes im Blick – der Schutz der Älteren und Kranken ist ihnen oftmals wichtiger als ihr eigener Schutz. “, erläutert Saljoughi.

Daher ist es umso überraschender, dass 15,6 % aller Angestellten angaben, dass ihr Arbeitgeber ihrer Meinung nach nicht genügend Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter durchführt. „Arbeitgeber haben immer auch eine Vorbildfunktion und sollten ihre Mitarbeiter schützen, so gut es geht. In der derzeitigen Situation ist solch ein Prozentsatz zu hoch, jeder Arbeitgeber sollte alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen treffen und so zum Schutz der gesamten Gesellschaft beitragen.“

Bundesländer im Vergleich

Im bundesweiten Vergleich zeigt sich, dass die meisten Gegner eine Impfpflicht aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bayern, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland kommen. In Baden-Württemberg lag der Anteil derer, die sich grundsätzlich gegen eine Impfpflicht aussprechen, bei rund 45,1 %, in Rheinland-Pfalz bei 43 %, in Bayern bei 38,1 %, in NRW bei knapp 37,1 % und im Saarland sogar bei rund 60,5 %. In den Bundesländern Bremen (40 %), Mecklenburg-Vorpommern (37,7 %), Sachsen-Anhalt (40,2 %), Schleswig-Holstein (36,2 %) und Thüringen (35,8 %) befürworteten dagegen die meisten Befragten eine Impfpflicht.

Über die Umfrage

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der GapFish GmbH im Auftrag der Kanzlei Chevalier, an der 3.007 Personen ab 16 Jahren zwischen dem 15.02. und 19.02.2021 teilnahmen.

Umfrage Impfpflicht

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