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Abfindungszahlungen im Überblick: Ostdeutschland weiterhin benachteiligt

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Geprüft von Paul Krusenotto

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Das Wichtigste zum Thema “Abfindungszahlungen im Überblick”

  • Abfindungszahlungen sind Entschädigung für den Verlust des Arbeitsplatzes.
  • Sie sind nach dem Einkommensteuergesetz begrenzt steuerfrei.
  • Die Steuerbefreiung ist bei ordentlicher Kündigung an Bedingungen geknüpft.
  • Wichtig ist eine vertragliche Regelung zur Abfindung im Kündigungsfall.
  • Unterschiede in der steuerlichen Behandlung in Ost- und Westdeutschland.
  • Im Osten gibt es keine Begrenzung der Steuerfreiheit wie im Westen.
  • Abfindungen können auch bei Aufhebungsverträgen gezahlt werden.
  • Der Arbeitgeber kann dabei steuerliche Vorteile nutzen.
  • Der Arbeitnehmer muss jedoch mit einer Kürzung des Arbeitslosengeldes rechnen.
  • Abfindungen sollten daher immer sorgfältig geprüft und verhandelt werden.


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Wer in ostdeutschen Bundesländern arbeitet, erhält auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung durchschnittlich weniger Abfindung im Falle eines Jobverlusts als in westdeutschen Ländern. Das zeigt eine interne Analyse von 1268 internen Abfindungsdaten. Neben dem Gehalt und der Dauer des Arbeitsverhältnisses spielt außerdem das Geschlecht von Arbeitnehmenden noch immer eine große Rolle bei der Höhe einer Abfindungszahlung.

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Arbeitnehmende aus Ostdeutschland erhalten rund 49 Prozent weniger Abfindung

Abfindungszahlungen sind im Arbeitsrecht ein gängiges Mittel, um Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen für einen, in der Regel unerwarteten, Verlust des Arbeitsplatzes zu entschädigen.Eine Auswertung der internen Daten der Chevalier Rechtsanwälte hat ergeben, dass die geografische Lage des Arbeitgebers selbst 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ein relevanter Faktor für die Höhe einer Abfindung ist. Deutsche Arbeitnehmende erhalten im Durchschnitt eine Abfindung von 14.300 Euro. Im Westen liegt diese bei 15.800 Euro, im Osten (inklusive Berlin) dagegen lediglich bei 8.000 Euro. Damit zahlen Arbeitgeber in Ostdeutschland durchschnittlich rund 49 % weniger Abfindung als Arbeitgeber in Westdeutschland. Die insgesamt geringsten Abfindungssummen erhalten Arbeitnehmende in Sachsen mit durchschnittlich nur 4.000 Euro. Die großzügigste Kompensation für den Verlust des Arbeitsplatzes wird hingegen in Hessen, mit durchschnittlich 22.400 Euro, gezahlt. Alisha Andert, Rechtsexpertin bei Chevalier, dazu: “Selbst nach über 30 Jahren deutscher Einheit machen sich die Unterschiede zwischen Ost und West hier noch sehr deutlich bemerkbar. Wir sind zwar eine Republik, doch bis zur Einheit bei den Abfindungszahlungen ist noch eine langer Weg zu beschreiten. Eine schrittweise Angleichung sollte deshalb von den Ländern, aber auch den Unternehmen selbst, unterstützt werden.”

Neben der absoluten Abfindung ist für einen Blick auf die Gleichbehandlung von Arbeitnehmenden in den verschiedenen Regionen der sogenannte Abfindungsfaktor relevant (Berechnung: Abfindung in Euro, geteilt durch Bruttomonatsgehalt multipliziert mit vollen Beschäftigungsjahren). Der durchschnittliche Abfindungsfaktor für Westdeutschland liegt bei 0,64. In Ostdeutschland (inklusive Berlin) liegt er hingegen bei 0,52. Das bedeutet, dass Arbeitnehmende bei einem Gehalt von 3.000 Euro und 5 Beschäftigungsjahren im Westen eine Abfindung in Höhe von 9.600 Euro erhalten würden, im Osten würde sich die Abfindungssumme dagegen nur auf 7.800 Euro belaufen, insgesamt also auf 19 % weniger als im Westen.

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Städtevergleich und Gerichte bestätigen Ost-West-Unterschied

Auch bei den gezahlten Abfindungsfaktoren der größten Städte der jeweiligen Regionen zeigen sich deutliche Unterschiede: So sind drei der vier höchsten Faktoren in westdeutschen Bundesländern zu verzeichnen. Leipzig und Dresden, zwei der einwohnerstärksten Städte Ostdeutschlands, liegen mit ihren Abfindungsfaktoren hingegen auf den letzten Plätzen. Im direkten Vergleich ist der Abfindungsfaktor in Frankfurt am Main mit 1,0 fast viermal höher als der Faktor in Dresden mit nur 0,21.

Städtevergleich nach Abfindungsfaktor

Städtevergleich nach Abfindungsfaktor

Auch ein Blick auf die von deutschen Arbeitsgerichten genehmigten Faktoren bestätigt, dass die fünf höchsten Faktoren ausschließlich in westdeutschen Bundesländern erreicht werden. Bei den niedrigeren Abfindungsfaktoren sind erneut vermehrt ostdeutsche Städte aufzufinden. Sie benötigen arbeitsrechtliche Unterstützung? Prüfen Sie Ihre Ansprüche jetzt in unserem Online Schnellcheck oder nutzen Sie unser Formular zur kostenfreien Ersteinschätzung

Abfindungsfaktoren deutscher Gerichte im Überblick

Abfindungsfaktoren deutscher Gerichte im Überblick

Absolute Abfindung von Frauen etwa 43 Prozent niedriger

Der direkte Vergleich der geschlechtsspezifischen Abfindungssummen zeigt: Frauen erhalten mit 10.000 Euro durchschnittlicher Abfindungssumme rund 43 % weniger als Männer, die bis zu 17.600 Euro erzielen. Das lässt sich vor allem anhand des in Deutschland weiterhin existierenden Gender Pay Gap begründen. Dieser besagt, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger Lohn erhalten als ihre männlichen Kollegen. Laut dem Statistischen Bundesamt liegt der Verdienstunterschied aktuell bei circa 20 %. Dennoch minimiert sich diese Diskrepanz, wenn man einen Blick auf die durchschnittlichen Abfindungsfaktoren wirft. Diese liegen bei Männern bei 0,65 und bei Frauen bei 0,60. ”Die Gleichbehandlung von Frauen und Männern bei Abfindungsverhandlungen ist für uns selbstverständlich. Allerdings ist die Berechnungsgrundlage für die Höhe der zu erzielenden Abfindung das Bruttomonatsentgelt. Es besteht also noch ein großer Nachholbedarf bei den Arbeitgebern in der gerechten Entlohnung ihrer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen”, bekräftigt Denise Zelder, Fachanwältin für Arbeitsrecht bei Chevalier.

Abfindungssummen und -faktoren nach Geschlecht

Geschlechtervergleich Abfindungen

Betriebszugehörigkeit bestätigt Abfindungsunterschiede zwischen Frauen und Männern

Neben dem Gehalt gibt es weitere Komponenten, die das Ungleichgewicht der Geschlechter aufzeigen. Die analysierten Daten Chevaliers zeigen, dass sich die Abfindungshöhen von Männern und Frauen in den ersten fünf Jahren ähnlich entwickeln. Nach dieser Zeit steigt die Differenz zwischen den Abfindungen jedoch pro Geschlecht. Nach rund 15 Jahren Betriebszugehörigkeit wird der Unterschied besonders deutlich: So konnten Frauen nach bis zu 25 Jahren im Unternehmen eine Abfindung von 23.400 Euro erzielen, wohingegen Männer mit einer Abfindung von 40.200 Euro fast die doppelte Summe erhielten. Sie benötigen arbeitsrechtliche Unterstützung? Prüfen Sie Ihre Ansprüche jetzt in unserem Online Schnellcheck oder nutzen Sie unser Formular zur kostenfreien Ersteinschätzung


Abfindungshöhen nach Beschäftigungsdauer

Abfindung nach Beschäftigungsdauer

Weitere Ergebnisse der Datenanalyse

Abfindungshöhen pro Bundesland nach Geschlecht

Man erkennt auf den ersten Blick: Arbeitnehmer aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland Pfalz können sich im Durchschnitt über die höchsten Abfindungssummen Deutschlands freuen. Dies gilt allerdings nur – vor allem in Baden-Württemberg und Bayern – wenn man männlich ist. Lediglich in fünf von sechzehn Bundesländern erzielen Arbeitnehmerinnen eine höhere Abfindung als Arbeitnehmer.

Abfindungnach Bundesland

Abfindungshöhe nach Bruttogehalt

Je mehr ein Arbeitnehmer verdient desto höher steigt seine mögliche Abfindungssumme. Besserverdiener arbeiten außerdem oft in Positionen mit viel Verantwortung und sind sich bewusst über ihre Rechte. Sie kennen die Strukturen und die richtigen Ansprechpartner eines Unternehmens besser und greifen daher deutlich häufiger auf die Expertise eines Anwalts für Arbeitsrecht zurück, der sie in der Verhandlung einer möglichst hohen Abfindung unterstützt.

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Abfindung nach Gehalt

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